PET und Nachhaltigkeit – (k)ein Widerspruch?

Unsere natürlichen Ressourcen sind begrenzt – deshalb wird das Thema Nachhaltigkeit aus gutem Grund vielerorts intensiv diskutiert. 

Der bewusste Umgang mit Rohstoffen fängt im Kleinen an – und kann große Dimensionen annehmen. Grundsätzlich nimmt jeder einzelne Mensch mit seinem Handeln Einfluss auf die Umwelt. Seine Entscheidungen wirken sich direkt auf sein Lebensumfeld aus. Und wird dieses Handeln von vielen mit- und weitergetragen, kann es sogar überregional oder global Einfluss nehmen.

Nach ebendiesem Grundsatz handeln wir auch bei KHS. In der Frage, welchen Beitrag zur Einsparung von Ressourcen wir als Unternehmen leisten können, das weltweit Anlagen zur Herstellung und Verpackung von Getränken und Lebensmitteln herstellt, legen wir das Augenmerk auf jeden einzelnen von uns. Wir arbeiten in einer Branche, die einerseits Ressourcen benötigt. Andererseits sind wir seit fast 150 Jahren Pionier, von dem zu Recht erwartet werden darf, dass er vorausschauend handelt, das Nachhaltigkeitsbewusstsein aktiv vorlebt und eben diese Ressourcen mit Augenmaß einsetzt.

Unser Geschäft basiert auf Innovationen, mit dem Ziel, eine größtmögliche Effizienz und Wirtschaftlichkeit mit hoher Zuverlässigkeit in der Produktion unserer Kunden zu verbinden – und ihnen zukunftsweisende Verpackungslösungen anzubieten. Um dies zu ermöglichen, bauen wir in unserem Unternehmen auf das Engagement jedes einzelnen Mitarbeiters. Wir fördern und fordern explizit, dass jeder sich zum Thema Nachhaltigkeit einbringt. Im Zusammenspiel leisten unsere Teams genau das, was unser Unternehmen ausmacht: innovative und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Unsere Kunden dürfen also von uns erwarten, dass wir immer ganzheitlich beraten, denn sie stehen in der Verantwortung gegenüber ihren Kunden: den Endverbrauchern. Deren Bewusstsein für nachhaltigen Konsum wächst weiter. Daher spielen die Aspekte nachhaltigen Handelns heute mehr denn je bei langfristigen Investitionsentscheidungen eine immer wesentlichere Rolle. Sie sind letztlich maßgebliche Treiber für Entwicklungen und Innovationen.

Wir fördern und fordern explizit, dass jeder sich zum Thema Nachhaltigkeit einbringt.

Zu den ersten Entscheidungen, die unsere Kunden in der Getränke- und Lebensmittelindustrie treffen müssen, bevor sie sich für eine Maschine oder Anlage entscheiden, gehört die Wahl des Behälters, in den das Produkt abgefüllt werden soll. Während zu den wichtigsten Kriterien seitens unserer Kunden die Produktsicherheit, Anlagenverfügbarkeit und Lebenszykluskosten stehen, verlangen Verbraucher zunehmend nach individuellen Verbrauchsgrößen und sicherem Handling. Viele Behälterarten kommen diesem Bedürfnis bereits entgegen. So werden auch Getränkedosen immer leichter und in zahlreichen Größen angeboten. Auch bei Glasflaschen geht der Trend zu leichteren Flaschen. Somit orientieren auch sie sich an den Ansprüchen der Konsumenten. Beide Behälterarten bieten ebenso wie PET-Flaschen einen hohen Produktschutz. PET punktet darüber hinaus mit weiteren Vorteilen: Kein anderer Werkstoff bietet vergleichbare Möglichkeiten für eine Gewichtsreduktion und vielfältige Formensprache. Zudem sind die Flaschen bruchsicher und wie Glasflaschen wiederverschließbar. Insbesondere Unternehmen aus der Getränkeindustrie entscheiden sich deshalb weltweit zunehmend für PET-Behälterlösungen.

Die Vorteile dieser Behälterform liegen auf der Hand: Sie ist in höchstem Maße flexibel, lässt sich auf vielfältige Weise nutzen. Doch vor allem durch ihr geringes Gewicht gegenüber anderen Behälterarten punktet die PET-Flasche gerade beim Transport mit einem sehr geringen CO2-Fußabdruck. Gleichzeitig wissen wir, dass bei der Herstellung der PET-Vorformlinge, aus denen später die PET-Behälter hergestellt werden, nach wie vor endliche Rohstoffe wie Erdöl verwendet werden. Eine weitere Herausforderung, vor der sowohl unsere Kunden und auch wir als Unternehmen stehen, ist, dass in zahlreichen Ländern der Erde flächendeckende Recyclingkonzepte fehlen. Dementsprechend gilt es für viele unserer Kunden, in diesen Regionen individuelle Recyclingmodelle zu erstellen und anzuwenden – denn die Nachfrage nach PET-Produkten steigt weiter. Wie also können PET-Behälter zukünftig noch umweltfreundlicher zusammengesetzt und hergestellt werden? Welche Prozesse gilt es zu optimieren? Welche Wege helfen unseren Kunden dabei, neue Verpackungslösungen zu finden?

All dies sind Fragen, denen wir uns als breit aufgestellter Anbieter von Lösungen in der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie mit Nachdruck stellen, denn wir sind ein entscheidender Teil dieses Prozesses. Wir sind uns darüber bewusst, dass wir hier gemeinsam für und mit unseren Kunden Verantwortung tragen und möchten hier gezielt mit gutem Beispiel vorangehen.

Mit Erreichtem nicht zufriedengeben

Unsere Maschinen sind so optimiert, dass sie Preforms mit bis zu 100% Recyclinganteil oder Vorformlinge mit Biopolymer-Anteil verarbeiten können. Wir haben bereits zahlreiche innovative Lösungen zur Marktreife gebracht – von der leichtesten 0,5-l-PET-Flasche für karbonisierte Getränke mit Schraubverschluss, die nur noch 9,9 Gramm wiegt – bis zu unserer Weltneuheit „Nature MultiPackTM“, die PET-Flaschen nur mittels Klebepunkten und Tragegriff zusammenhält und so die üblichen Verpackungsfolien komplett überflüssig macht.

Doch an diesem Punkt dürfen und wollen wir nicht stehen bleiben. Die Bedeutung unserer PET-Lösungen wird in Zukunft noch zunehmen, denn das globale Bedürfnis nach sicher und flexibel abgefüllten Getränken wächst. Allein in Asien und Afrika wird sich die Bevölkerungszahl bis zum Jahr 2100 nahezu verdoppeln. Die entsprechende Nachfrage nach sauberem Trinkwasser lässt sich vor allem durch zwei Lösungsmöglichkeiten bedienen: entweder durch Brunnen vor Ort, oder durch sauberes Trinkwasser, das in sicheren Verpackungen bereitgestellt wird.

Nachhaltige Trinkwasserversorgung dank PET

In infrastrukturarmen Regionen werden PET-Lösungen in Zukunft deshalb verstärkt nachhaltige Dienste leisten, denn aufgrund der Unzerbrechlichkeit des Materials bleibt das Produkt während des Transports und in der Flasche selbst bis zum letzten Schluck geschützt.  Damit kann diese Behälterlösung die Konsumenten dank sicher verpackten Wassers auch vor der Verbreitung von Krankheiten bewahren. Nicht zuletzt ist eine PET-Flasche wiederverschließbar. Der Verbraucher kann das Getränk individuell konsumieren und beugt so aktiv der Verschwendung von kostbarem Wasser vor.

Um diese Versorgung auch in Regionen ohne lokale Abfüllung und mit schlechter Infrastruktur bieten zu können, ist ein möglichst nachhaltiges Transportsystem nötig. Dabei spielt der CO2-Fußabdruck eine große Rolle. Je leichter beispielsweise die Flaschen sind, desto effizienter und somit ressourcenschonender sind Herstellung und Transport. Doch dies ist nur ein Gesichtspunkt, den es zu beachten gilt. Ein großes Augenmerk richten wir auch darauf, die Herstellungsverfahren in Hinblick auf die Einsparung von Materialien und Verbrauchsmedien weiter zu optimieren - um einen dauerhaft niedrigen CO2-Abdruck zu erreichen. Dies erreichen wir beispielsweise durch besondere Formgestaltung der Flaschen, die einen geringeren Blasdruck erfordern. Weiterhin verwenden wir die komprimierte Luft in einem zweistufigen Blasprozess mehrmals.

Insgesamt ist es unser Ziel, die mit dem Thema PET zusammenhängenden vielfältigen Chancen und Herausforderungen gleichermaßen zu berücksichtigen und langfristig zu bewältigen. Dafür setzen wir auf unsere engagierten Mitarbeiter in unseren Kompetenz-Centern sowie auf die Zusammenarbeit mit Verbänden und Forschungsinstituten. Wir möchten gemeinsam mit und für unsere Kunden Lösungen aufzeigen – so wie sie es von uns als Pionier erwarten dürfen. Auf diese Weise müssen PET und Nachhaltigkeit kein Widerspruch sein.

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