Gruppe

Verantwortung beginnt beim Abfüllen und Verpacken

Wie Nachhaltigkeit in der Getränkeindustrie gelingen kann

Von Kai Acker, Vorsitzender der Geschäftsführung, KHS GmbH

Die Zahl ist schier unvorstellbar: Rund 430 Milliarden Liter abgepacktes Wasser werden voraussichtlich 2025 weltweit konsumiert werden. Tendenz steigend. Denn Lebensstile werden urbaner, die Weltbevölkerung wächst und damit auch der Bedarf an Wasser und anderen Getränken. Mit der Folge, dass auch die Nachfrage nach Verpackungslösungen zunimmt. Gleichzeitig werden regulatorische Vorgaben zu Recycling und Nachhaltigkeit strenger, Verbraucher diesbezüglich kritischer. Als führender Anbieter von Abfüll- und Verpackungslösungen für die Getränkeindustrie haben wir das Thema Nachhaltigkeit frühzeitig strategisch verankert. Denn gut die Hälfte der bei der Getränkeproduktion anfallenden Emissionen entstehen beim Abfüllen und Verpacken sowie durch das Verpackungsmaterial selbst. 

Ein entscheidender Hebel: Innovative & ressourceneffiziente Verpackungen

Getränke müssen aus hygienischen, logistischen und ästhetischen Gründen verpackt werden. Die verwendeten Verpackungsmaterialien unterscheiden sich je nach Produkt und Markt – Plastikflaschen aus PET, Dosen und Glasflaschen gehören weltweit zu den am häufigsten genutzten Optionen. Mit rund 40 Prozent machen allein die Verpackungsmaterialien einen hohen Anteil der Emissionen in der Getränkeindustrie aus. Sie werden damit zu einem entscheidenden Hebel, den CO2-Fußabdruck in diesem Teil der Wertschöpfungskette zu senken. 

Bei KHS gehört die Entwicklung von Verpackungslösungen zum Kerngeschäft. In den vergangenen Jahren haben wir vor allem daran gearbeitet, den Materialverbrauch bei PET-Flaschen zu minimieren und die Recyclingfähigkeit zu maximieren. Mit unseren so genannten Lightweight-Flaschen aus recyceltem PET haben wir industrieweit Maßstäbe gesetzt. Die Flaschen kommen mit deutlich weniger Material aus und sparen so rund 20 Prozent CO2-Äquivalente im Vergleich zu herkömmlichen PET-Flaschen ein. Und nicht nur das. Weniger Material bedeutet gleichzeitig auch geringere Kosten für den Kunden.

Dass weniger oft mehr ist, gilt auch für Umverpackungen. Mit der von KHS entwickelten Nature MultiPack-Technologie lassen sich beispielsweise Dosen und PET-Behälter ohne zusätzliche Umverpackung durch wenige Klebepunkte zusammenhalten. Im Vergleich zu Karton braucht diese Verpackungslösung bis zu 85 Prozent weniger Material – das schont die Umwelt und vermeidet sperrigen Verpackungsmüll, der sich in den Küchen von Verbraucherinnen und Verbrauchern stapelt.

Kreislaufwirtschaft konsequent umsetzen

Das Einsparen von Material und die Vermeidung von Abfall allein reichen nicht. Wir brauchen zusätzlich eine konsequente Förderung der Kreislaufwirtschaft. Deutschland steht zwar mit einer Recyclingquote von über 97 Prozent bei PET-Flaschen sehr gut da, auch das Mehrwegsystem für Glas hat sich bewährt. Global sieht die Lage anders aus. Vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern steigt die PET-Nachfrage. Umso wichtiger sind funktionierende Kreislaufwirtschaftssysteme und Standards. 

Bei KHS haben wir schon früh Kurs auf „Zirkularität“ genommen und systematisch begonnen, Wertstoffkreisläufe zu schließen. Das fängt bei unseren PET-Behälterlösungen an, die oft aus 100 Prozent Rezyklat bestehen. Es setzt sich fort bei einem von uns entwickelten Beschichtungsverfahren für PET-Flaschen. Die Beschichtung sorgt dafür, dass bei gleichbleibender Qualität des Füllguts deutlich leichtere Flaschen verwendet werden können. Sie lässt sich im Recyclingprozess vollständig abwaschen, anschließend liegt sortenreines, vollständig wiederverwertbares PET vor. Und auch beim Bau unserer Anlagen achten wir auf Kreislauffähigkeit. Unsere Maschinen wiegen mehrere Tonnen und bestehen zum Großteil aus Stahl. Umso wichtiger ist es deshalb, möglichst viele recyclingfähige Komponenten zu verbauen. KHS-Maschinen können am Lebensende einfach in ihre Einzelteile zerlegt und sortenrein recycelt werden. 

Ein weiterer Aspekt kommt hinzu: Eine der wichtigsten Kennzahlen für derartige Maschinen die Total Cost of Ownership (TCO). Sie beschreibt die Kosten einer Anlage über ihren gesamten Lebenszyklus. KHS-Anlagen werden in der Regel viele Jahre lang betrieben. Deshalb sind Energie- und Ressourceneffizienz zentrale Kriterien für unsere Produktentwicklungen. Und wir bieten umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen von Bestandsmaschinen an – die die Lebensdauer deutlich verlängern können und die Energieeffizienz von älteren Maschinen signifikant verbessern. 

Nachhaltigkeit gelingt nur gemeinsam

Als traditionsreiches Unternehmen schauen wir auf über 150 Jahre Innovationen zurück. KHS hat die Getränkeindustrie mit seinen Erfindungen geprägt. Das macht uns stolz. Viel mehr aber ist es Ansporn, diese Vorreiterrolle auch künftig mit Leben zu füllen. Wir wollen die Getränkeindustrie, wir wollen unsere Kundinnen und Kunden auf ihrem Weg in eine nachhaltige Zukunft begleiten. Daran arbeiten unsere über 5.600 Kolleginnen und Kollegen weltweit jeden Tag. Die oben aufgeführten Beispiele zeigen, dass Nachhaltigkeit nur gemeinsam erreicht werden kann. Nämlich dann, wenn eine nachhaltige Innovation das Produkt verbessert, wenn sie einen konkreten Nutzen für Konsumentinnen und Konsumenten schafft und wenn sie für die Kundinnen und Kunden auch ein Business Case ist.

Kai Acker (Quelle: Frank Reinhold)

Bild herunterladen (JPG, 147 KB)

24/7 Service-HelpDesk

Hilfe bei Störungen oder Fragen zu Ersatzteilen? Unser 24/7 Service-HelpDesk ist jederzeit für Sie erreichbar.

+49 231 569 10000

Oder schreiben Sie uns eine E-Mail an

helpdesk[at]khs.com

Christian Wopen
Sputnik GmbH
Telefon +49 251 625 561 21
wopen[at]sputnik-agentur.de